„Hafenhonig“ aus Ostfriesland: Warum in Niedersachsens Häfen jetzt Bienen arbeiten

  • Mai 19, 2025

Im Hafen von Bensersiel gibt es seit einiger Zeit besonders fleißige „Hafenarbeiterinnen“: Die landeseigene Hafengesellschaft NPorts hält dort Honigbienen. Auch in anderen Häfen soll es bald summen.

Im Hafen von Bensersiel in Ostfriesland brummen nicht mehr nur die Motoren der Fährschiffe nach Langeoog, neuerdings summt es an manchen Stellen auch. Schuld sind neue „Hafenarbeiterinnen“, die Niedersachsens Hafeninfrastrukturgesellschaft NPorts im Bensersieler Hafen (Landkreis Wittmund) angesiedelt hat. Denn seit dem Frühjahr 2024 ist dort ein Bienenvolk zu Hause und produziert im Rahmen des Nachhaltigkeitsprojektes „Honey Bee“ Honig von Blüten aus dem Hafen und der Umgebung.

„Wir haben uns einen Imker gesucht und mit ihm eine Kooperation geschlossen“, erklärt Friedrich Voß, Niederlassungsleiter von NPorts in Norden, die Nachhaltigkeitsinitiative. Die Idee zu dem Projekt stamme aus den strategischen Unternehmenszielen der landeseigenen Gesellschaft, die bis 2035 klimaneutral werden will. Das Unternehmen habe sich auch zur Aufgabe gemacht, Biodiversität in den niedersächsischen Häfen zu fördern, sagt Voß – und da kämen die Hafenbienen ins Spiel. 

Wo die Bienen Nahrung finden

Der Imker habe in Bensersiel im vergangenen Jahr erstmals in einem etwas abseits gelegenen Areal Bienenkästen aufgestellt. Aber bietet ein Hafen überhaupt genug Lebensraum und Blühflächen für Bienen? 

„Wir haben den Imker gefragt“, sagt Voß. Der sei optimistisch gewesen. Tatsächlich hätten die Bienen einen deutlich größeren Flugradius über den Hafen hinaus. Zudem sei im Hafen eine Blühwiese angelegt und Obstbäume gepflanzt worden. „So ein Projekt das wächst ja auch. Die Ideen der Mitarbeiter kommen dazu“, sagt Voß. Der Imker helfe mit Fachberatung. Auch den Hafenumschlag und den Fährverkehr würden die Bienen nicht stören. 

Weitere Hafen-Standorte im Blick

Am Ende überzeugte dann auch die Ernte: Mehr als 120 Gläser Honig sind im ersten Jahr zusammengekommen. „Da haben wir uns sehr drüber gefreut.“ Den Hafenhonig gebe es allerdings nicht zu kaufen, sagt Voß. NPorts verteilt ihn an Kunden, bei Informationsveranstaltungen und bei Mitarbeiterfrühstücken. 

Die Hafengesellschaft ist nun auf den Geschmack gekommen. Auch in anderen Häfen werde schon nach möglichen Bienen-Standorten gesucht, berichtet Voß. Langeoog, Norddeich und Norderney stehen auf seiner Wunschliste. „Wir werden alle Standorte nach den Möglichkeiten abklopfen.“ Der Niederlassungsleiter am NPorts-Sitz in Norden ist verantwortlich für die kleineren Inselversorgungshäfen auf der ostfriesischen Halbinsel. „Unsere Häfen liegen alle außendeichs. Das heißt, da ist in der Regel auch immer ein bisschen mehr Natur als etwa in den größeren Seehäfen“, sagt er.

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