Finanzen: Banken vergeben deutlich mehr Kredite für Wohnimmobilien

  • Mai 22, 2025

Die Immobilienpreise waren zeitweise spürbar gefallen, nun kommt der Markt wieder in Fahrt. Verbraucher und Investoren schließen deutlich mehr Kredite ab. Vor allem eine Wohnform ist gefragt.

Nach langer Flaute greifen Verbraucher wieder stärker bei Immobilienkrediten zu. Im ersten Quartal vergaben Banken neue Finanzierungen für Häuser und Wohnungen in Höhe von 24,4 Milliarden Euro – fast ein Drittel (31,9 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor, teilt der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) mit. Besonders groß fiel das Plus bei Krediten für Mehrfamilienhäuser mit gut 51 Prozent aus, so der Verband, der die wichtigsten Immobilienfinanzierer hierzulande vertritt. 

Die Zahlen zeigen, dass der deutsche Immobilienmarkt wieder Fahrt aufnimmt und sich auch Investoren wieder zunehmend engagieren – etwa bei Mehrfamilienhäusern. Auch für Gewerbeimmobilien wurden mehr Kredite vergeben. „Vor allem der Wohnimmobilienfinanzierungsmarkt ist zu Beginn dieses Jahres spürbar angesprungen“, sagte VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Allerdings kämen die Zuwächse teils von einem niedrigen Niveau aus.

Häuser und Wohnungen haben sich nach einem jahrelangen Boom seit dem Höhepunkt 2022 spürbar verbilligt. Auslöser war ein starker Zinsanstieg, der Kredite teurer machte. Da auch die Baukosten kräftig stiegen, gaben viele Menschen ihre Pläne für den Hausbau oder Immobilienkauf auf. Verkäufer mussten ihre Preisvorstellungen senken. 

Stärkster Preisanstieg seit Mitte 2022

Seit vergangenem Sommer haben sich die Immobilienpreise stabilisiert, zuletzt zogen die Preise kräftig an. Im ersten Quartal waren Wohnimmobilien im Bundesschnitt 3,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, berichtete der VDP jüngst. Auch bei den Mieten ging es deutlich nach oben. Dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) zufolge haben sich Häuser und Wohnungen binnen zwölf Monaten so stark verteuert wie seit Mitte 2022 nicht mehr. 

Zuletzt haben sich die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite im Schnitt bei rund 3,5 Prozent stabilisiert. Michael Voigtländer, Immobilienexperte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW), glaubt, dass sich Häuser und Wohnungen dieses Jahr moderat verteuern. „Die verbreitete Stimmung ist nicht mehr, dass es noch lohnt zu warten“, sagte er kürzlich bei einer Veranstaltung des Maklers Von Poll Immobilien. „Ich glaube, dass sich viele Menschen an die gestiegenen Zinsen gewöhnen.“ Das Zinsniveau werde absehbar wohl nicht sinken.

  • Verwandte Artikel

    • Mai 23, 2025
    US-Zölle gegen die EU: Trump zielt nicht auf Einigung mit Brüssel ab

    Im Zollstreit mit der EU zielt US-Präsident Donald Trump eigenen Angaben zufolge nicht auf eine Einigung mit Brüssel ab. „Ich bin nicht auf der Suche nach einer Einigung“, sagte Trump am Freitag vor Journalisten im Weißen Haus. „Wir haben eine Einigung bereits vorgelegt: Sie liegt bei 50 Prozent“, fügte der US-Präsident mit Bezug auf die angedrohten Einfuhrzölle in Höhe von 50 Prozent gegen die EU hinzu.

    • Mai 23, 2025
    Gewalttat: Merz telefoniert mit Tschentscher zu Hamburger Messerangriff

    Wieder ein Messerangriff, diesmal in Hamburg. Der Kanzler lässt sich vom Bürgermeister der Hansestadt informieren und bietet Hilfe des Bundes an.