Elite-Uni: Trump-Regierung will Harvard Millionen Dollar streichen

  • Mai 27, 2025

Die US-Regierung plant, die Eliteuniversität Harvard von sämtlichen Bundesgeldern abzuschneiden. Bundesmittel von 100 Millionen Dollar könnten wegfallen. Die Uni will sich wehren.

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump will der Eliteuniversität Harvard alle verbleibenden Bundesmittel streichen. Ein hochrangiger US-Beamter sagte am Dienstag, die Regierung werde alle Bundesbehörden zur Kündigung bestehender Verträge mit Harvard aufrufen. US-Medien zufolge könnten damit Bundesmittel im Wert von 100 Millionen US-Dollar (rund 88 Millionen Euro) wegfallen.

Die Regierung werde „einen Brief an die Bundesbehörden senden, in dem er sie auffordert, alle Verträge mit Harvard zu identifizieren sowie zu prüfen, ob diese gekündigt oder anderweitig genutzt werden können“, sagte der Beamte, der anonym bleiben wollte.

Trump nennt Harvard „antisemitische Institution“

Trump hatte am Montag auf seiner Onlineplattform Truth Social geschrieben, er wolle der Hochschule insgesamt drei Milliarden Dollar (gut 2,6 Milliarden Euro) wegnehmen und diese an „Handelsschulen im ganzen Land“ verteilen. Bisher hatte seine Regierung Harvard bereits mehrjährige Bundeszuschüsse in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) gestrichen. Harvard gilt als eine der reichsten Universitäten weltweit, ihr Vermögen wird auf rund 53 Milliarden US-Dollar geschätzt. Es speist sich nach Angaben der Hochschule vor allem aus Spenden.

Trump nennt die Universität eine „antisemitische, linksextreme Institution“. Er begründet dies mit pro-palästinensischen Demonstrationen auf dem Campus seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023. Harvard hatte sich überdies geweigert, Regierungsforderungen wie der Streichung von Diversitätsprogrammen und der Durchleuchtung seiner Studentinnen und Studenten nachzukommen.

Richterin kippt Verbot ausländischer Studierender an Harvard

In dem Streit hatte es die US-Regierung Harvard am 22. Mai zudem untersagt, ausländische Studierende aufzunehmen, die derzeit rund 27 Prozent an der Universität ausmachen. Einen Tag später gab eine US-Bundesrichterin einer Klage Harvards nach und kippte das Verbot per einstweiliger Verfügung. Ob sich die Trump-Regierung daran halten wird, ist ungewiss. Für Donnerstag ist eine Anhörung zu dem Fall angesetzt. Derzeit sind in Harvard 549 deutsche Studentinnen und Studenten eingeschrieben.

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