
Es wird wild im Münsterland: Vor Tausenden von Zuschauern läuft eine Pferdeherde in eine Arena. Der Donner der Hufe ist schon Sekunden vorher zu hören. Dann stehen die jungen Hengste im Mittelpunkt.
Traditionell am letzten Mai-Wochenende pilgern Pferdefreunde aus ganz Deutschland und den Nachbarländern ins Münsterland. Im Naturschutzgebiet Merfelder Bruch bei Dülmen werden vor rund 15.000 Besuchern am Samstag (15.00 Uhr) junge Wildpferde eingefangen. In einer Arena warten zahlreiche Fängerinnen und Fänger auf die einlaufenden Stuten, um sie dann von ihren männlichen Fohlen zu trennen. Das erste Umlegen der Halfter wird vom Publikum gefeiert und ist für die Fänger meist mit blauen Flecken und Stürzen verbunden.
Bei Dülmen lebt eine freilebende Herde mit rund 400 Wildpferden. Die jungen Hengste müssen dabei regelmäßig entnommen werden, weil sich die Tiere bei Rangkämpfen sonst verletzen könnten und die Gruppe zu groß werden würde. Rudolf Herzog von Croÿ, der Besitzer, finanziert mit der Veranstaltung Maßnahmen zum Erhalt der Herde. Nach dem Fang werden die rund 30 Hengste versteigert.