
Eine Radspur in der Charlottenburger Kantstraße sorgt seit Langem für Diskussionen. Die Verkehrsverwaltung hat nun entschieden: Sie soll es künftig nicht mehr geben.
Die Verkehrsverwaltung will an der Kantstraße in Charlottenburg neue Fakten schaffen. Der umstrittene Radweg dort soll verschwinden. Stattdessen ist künftig eine gemeinsame Spur für Busse und Radfahrer vorgesehen, wie die Verwaltung von Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) mitteilte. Der zuständige Stadtrat im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf sei über die geplante verkehrsrechtliche Anordnung informiert worden.
Über die Aufteilung der Fahrbahn gab es zuletzt immer wieder Diskussionen. Der sogenannte Pop-up-Radweg wurde während der Corona-Pandemie 2020 zwischen dem Bürgersteig und einer Parkspur eingerichtet.
Neue Regelung soll es der Feuerwehr einfacher machen
Links daneben gibt es jeweils einen Streifen für geparkte Fahrzeuge und eine Spur für den fließenden Verkehr. Bereits seit Langem gab es die Kritik, dass diese Straßenaufteilung Einsätze mit Feuerwehrfahrzeugen erschwere.
Der Radweg biete Einsatzfahrzeugen nicht genug Platz, von der Fahrspur für den fließenden Verkehr könne eine Drehleiter die oberen Etagen mancher Wohngebäude nicht erreichen, lauten die Argumente.
Künftig sind vom rechten Fahrbahnrand aus gesehen zunächst Parkflächen vorgesehen, links davon ein Bussonderfahrstreifen mit Freigabe für den Radverkehr und daneben ein Fahrstreifen für den sonstigen Verkehr.
Das sei eine pragmatische Lösung, sagte die Sprecherin der Verkehrsverwaltung, Petra Nelken, der Deutschen Presse-Agentur. Sie lasse sich schnell umsetzen und sei effektiv. Nachdem der Bezirk darüber in Kenntnis gesetzt sei, habe er 14 Tage Zeit für Widerspruch und Anmerkungen.
Bezirk soll die Anordnung umsetzen
Der Bezirk werde außerdem um eine „zügige und kooperative Umsetzung“ gebeten, um das schon zu lange andauernde Provisorium wieder in geordnete Zustände zu überführen, so die Verkehrsverwaltung.
Nach deren Einschätzung ist der vom Bezirksamt unterbreitete Vorschlag, den Mittelstreifen der Kantstraße so zu befestigen, dass die Feuerwehr ihn bei Bedarf für Einsatzfahrzeuge nutzen könnte, nicht realistisch. Sie bewertet den Umbau als aufwendig und zu teuer.
Gleichzeitig habe sich die Verkehrssituation in Charlottenburg durch die Baumaßnahmen an der A100 nach dem Abriss der Ringbahnbrücke, die durch eine neue Brücke ersetzt werden soll, erheblich verändert.
Es müsse aber sichergestellt werden, dass die Kantstraße die bestmögliche Durchgängigkeit für Einsatzfahrzeuge von Rettungsdiensten und Polizei sowie den ÖPNV gewährleiste, argumentiert die Verkehrsverwaltung.