Keine Gefahr für den Menschen: Goldschakale in Niedersachsen bisher kein Problem

  • Juni 7, 2025

Auf der Insel Sylt ist der Abschuss eines Goldschakals geplant. Die Situation sei mit Niedersachsen aber nicht vergleichbar, heißt es aus dem Umweltministerium.

Ein Abschuss von Goldschakalen ist in Niedersachsen bisher nicht geplant. Von den Tieren gehe derzeit keine größere Gefahr aus, insbesondere nicht für den Menschen, teilte das niedersächsische Umweltministerium mit. Landesweit sei es bisher erst zu einem dokumentierten Tierriss durch die Hundeart gekommen.

Die Lage in Niedersachsen unterscheidet sich damit deutlich von der in Schleswig-Holstein. Dort wurde jüngst ein Goldschakal auf Sylt zum Abschuss freigegeben. Er soll laut dem dortigen Umweltministerium seit dem 19. Mai mindestens 76 Lämmer getötet haben.

Letzte Sichtung in Niedersachsen 2024

In Niedersachsen wurden zuletzt im August 2024 zwei Sichtungen eines Goldschakals dokumentiert: im Wangerland in Ostfriesland und bei Cuxhaven, wo es 2015 auch die erste Sichtung in Niedersachsen gab. Bis Anfang 2024 gab es nach Angaben der Landesjägerschaft seitdem 18 dokumentierte Sichtungen der Art. 

Zu Sichtungen kam es bisher in verschiedenen Teilen des Bundeslandes – etwa auch im Solling oder bei Bad Bentheim und Hannover. Nachwuchs – genauer mindestens drei Welpen – wurde 2022 erstmals im Landkreis Uelzen gesichtet.

Goldschakale dürfen grundsätzlich nicht bejagt werden. Ausnahmegenehmigungen sind aber laut dem Umweltministerium möglich, um natürlich vorkommende Tiere und Pflanzen zu schützen oder ernste wirtschaftliche Schäden abzuwenden. Dazu können nach Angaben des Umweltministeriums auch Nutztierrisse zählen.

Gefahr für Nutztiere

Eine Gefahr bilden die Goldschakale vor allem für kleinere Nutztiere wie Schafe, teilte das niedersächsische Umweltministerium mit. „Goldschakale sind physisch nicht in der Lage, größere Weidetiere wie Pferde oder Rinder zu reißen“, sagte ein Sprecher. Ähnlich wie bei Wölfen können die Tiere mit Zäunen vor Angriffen geschützt werden. Im Vergleich zu Wölfen sei die Gefahr aber vermutlich geringer, heißt es von der Landesjägerschaft. 

Goldschakale sind ab 1997 nach Deutschland eingewandert. Ursprünglich stammen sie aus Südost-Europa. Sie leben in der Regel versteckt als Paare zusammen und besetzen feste Territorien von etwa drei Quadratkilometern. Sie sind mit dem Wolf verwandt, ähneln aber bis auf Fellfarbe und Schwanzlänge eher Füchsen. Goldschakale ernähren sich überwiegend von Insekten, Nagetieren, Vögeln und Amphibien. Weil die Schakale ihr Essverhalten stark anpassen können, könnten sie zudem praktisch überall vorkommen.

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