Tote Schafe: Sylter Schäfer bangen um ihre Lämmer

  • Juni 7, 2025

Immer wieder reißt ein Goldschakal seit Mai auf Sylt Lämmer und Schafe. Auch Zäune helfen nicht gegen weitere blutige Attacken.

Nachdem ein Goldschakal rund 90 Schafe auf Sylt gerissen hat, sind die Schäfer auf der Insel in Sorge. „Jeden Tag ist die Angst da, dass wieder etwas passiert“, sagt die Schäferin Daniela Andersen der Deutschen Presse-Agentur. In drei Nächten hatte sie Ende Mai 78 Lämmer und zwei Mutterschafe verloren. Sie bewirtschaftet den Deich von Morsum bis nach Rantum mit insgesamt 900 Mutterschafen.

Stall keine Option gegen Attacken

Ihre Tiere jede Nacht in einem Stall schützen könne sie nicht: „Das ist für die Tiere ein riesiger Stress, wenn ich sie jeden Abend mit Hunden und Auto in den Stall treibe – das ist für die Tiere, als würden sie gejagt“, erklärte die Schäferin. Auch ein hoher Zaun sei auf dem großen und öffentlich zugänglichen Deich keine Option. 

Im Naturschutzgebiet Lister Ellenbogen hatte der Goldschakal in den vergangenen zwei Wochen zehn Lämmer gerissen, sagte der für diesen Bereich zuständige Schäfer Jürgen Wolf-Diedrichsen. Bei vielen seien die Ohren abgebissen worden. Vor weiteren blutigen Attacken schützen könne er seine freilaufenden Tiere auf dem 600 Hektar großen Areal nicht. 

Goldschakal darf abgeschossen werden

Der Goldschakal ist in Schleswig-Holstein sonst keine jagdbare Art. Das Landesamt für Umwelt hatte daher am Mittwoch eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung für den Abschuss des Tieres erteilt. Sie trat laut schleswig-holsteinischem Umweltministerium am Donnerstag in Kraft und gilt bis zum 31. Juli. 

Es wäre der erste behördlich genehmigte und bestätigte Abschuss eines Goldschakals in Deutschland, wie es vom Deutschen Jagdverband (DJV) heißt.

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