
Der Natur freien Lauf lassen. Das ist das Motto des Nationalparks. Nach der ersten Dekade gibt es Grund zum Feiern.
Mit einem bunten Programm wird an diesem langen Pfingstwochenende das zehnjährige Bestehen des Nationalparks Hunsrück-Hochwald gefeiert. Los geht es am Nationalpark-Tor Erbeskopf, wo Besucher mit Rangern und Nationalparkführen auf Tour gehen können. Zudem gibt es reichlich Musik, einen Markt mit Hunsrücker Spezialitäten und Workshops.
Der Nationalpark sei eine zehnjährige Erfolgsgeschichte, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) bei der Eröffnung des Jubiläumsfestes. In den Naturlandschaften des rund 10.000 Hektar großen Areals wachse „etwas Großartiges“ heran. Rund 90 Prozent des Parks liegen in Rheinland-Pfalz, zehn Prozent sind im Saarland.
Schweitzer spricht von länderübergreifendem Erfolg
Es handele sich auch um einen länderübergreifenden Erfolg: Rheinland-Pfalz und das Saarland hätten sich 2015 gemeinsam auf den Weg gemacht, sagte Schweitzer. Der Nationalpark schütze wertvolle Buchenwälder, Moore und seltene Arten und leiste einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zur Umsetzung internationaler Naturschutzziele.
Das Projekt suche seinesgleichen, sagte der Regierungschef. Insofern könne der Nationalpark deutschlandweit und international noch bekannter werden. Bei der Feier zum zehnjährigen Geburtstag habe der amerikanische Generalkonsul den Nationalpark Hunsrück-Hochwald wie selbstverständlich mit den großen Nationalparks Nordamerikas verglichen.
Natur wird freien Lauf gelassen
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder sagte, es werde inzwischen unter anderem auch auf Bussen und auf einem Zug für den Nationalpark geworben. „Die Naturdynamik, die wir in diesem Gebiet haben, ist wahnsinnig rasant“, sagte die Grünen-Politikerin. „Der Nationalpark ist ein echtes Juwel in Rheinland-Pfalz.“
Das Gebiet sei ein „Hotspot der Artenvielfalt“ und biete Lebensraum für viele seltenen Arten – vom Siebenstern in den Hochmooren über den Schwarzstorch in den verborgenen alten Wäldern bis hin zur Wildkatze, dem Wappentier des Nationalparks.
Im Nationalpark wird der Natur in weiten Teilen freien Lauf gelassen – die Wälder entwickeln sich unberührt. „So können wir in vielen Forschungsprojekten mehr über natürliche Anpassungsstrategien lernen und dieses Wissen auch außerhalb des Nationalparks anwenden“, sagte Eder.
Wildnis kommt gut voran
2015 lag der Wildnisbereich im Nationalpark bei 25 Prozent. Erklärtes Ziel war damals, im Jahr 2045 dann 75 Prozent wilde Natur zu haben. Nun wird aber alles schneller wild als gedacht. Das Ziel wird jetzt voraussichtlich schon 2030 erreicht, wie das Umweltministerium mitteilte.
Am Samstag laufen die Fest-Aktivitäten am Nationalpark-Tor Erbeskopf. Am Sonntag und Montag ziehen die Festivitäten dann an das Nationalpark-Tor Keltenpark im saarländischen Nonnweiler-Otzenhausen weiter. Auch hier sorgen Ranger und Nationalparkführer für Naturerlebnisse.
Das Land Rheinland-Pfalz hat den Nationalpark bis 2024 mit 17,7 Millionen Euro finanziert. Für den Doppelhaushalt 2025/2026 seien Mittel in Höhe von 6,4 Millionen Euro veranschlagt, heißt es aus dem Ministerium. Nach wie vor sei der Nationalpark Hunsrück-Hochwald der jüngste bundesweit.