Landtagswahl: Bollinger führt AfD in die Landtagswahl

  • Juni 14, 2025

Die rheinland-pfälzische AfD gibt sich mit Blick auf die Landtagswahl im März 2026 siegesgewiss. Parteichef Bollinger ist jetzt auch der Spitzenkandidat.

Der rheinland-pfälzische AfD-Partei- und Fraktionschef Jan Bollinger führt seine Partei als Spitzenkandidat in die Landtagswahl. Der 48-Jährige bekam beim Landesparteitag in Idar-Oberstein nach AfD-Angaben 71,33 Prozent der Stimmen. 

Gegen Bollinger traten überraschend Sandra Müller aus Neuwied und Matthias Tönsmann aus Annweiler in der Südpfalz an. Müller erhielt nach Parteiangaben 25,33 Prozent, Tönsmann kam danach auf 2,17 Prozent der Stimmen. Die 5 Enthaltungen wurden bei der Ermittlung der Prozentzahlen nicht berücksichtigt.

Bollinger will Hahn zum Abschiebeflughafen machen 

Bollinger griff in seiner Rede CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke scharf an. Die AfD wolle bei der Landtagswahl im März 2026 stärkste Kraft werden und anschließend auch regieren. Die AfD in Rheinland-Pfalz sei die Hochburg der Partei im Westen. 

Als Erstes werde eine AfD-geführte Landesregierung Ausreisegewahrsam und Abschiebehaft einführen und den Flughafen Hahn als Abschiebeflughafen zum nationalen Pilotprojekt machen – mit stündlichen Abschiebeflügen. Der Rundfunkstaatsvertrag werde sofort gekündigt, die Windkraft beendet und Rheinland-Pfalz in die Atomkraft einsteigen, kündigte Bollinger in seiner mit viel Applaus bedachten Vorstellung an.

Münzenmaier will Schweitzer „Feuer unterm Hintern machen“

Der Mainzer AfD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Münzenmaier hatte zu Beginn des Mitgliederparteitags 20 Prozent plus X als Ziel für die Landtagswahl ausgegeben. Er kündigte an, die AfD werde Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) „Feuer unterm Hintern machen“. „Wir werden sie schlagen“, sagte Münzenmaier, der auch stellvertretender Landesvorsitzender ist. Die AfD in Rheinland-Pfalz hat nach Angaben Bollingers „deutlich mehr“ als 4.000 Mitglieder. 

Alle nach Parteiangaben mehr als 630 angereisten Mitglieder waren stimmberechtigt. Die Partei sprach vom bisher größten Parteitag der rheinland-pfälzischen AfD. 

Vor fünf Jahren war Michael Frisch mit 75,8 Prozent zum Spitzenkandidaten gewählt worden. Nach parteiinternen Streitereien trat er aus der Partei aus, ist aber weiterhin fraktionsloser Landtagsabgeordneter. 

Derzeit stellt die oppositionelle AfD 6 der 101 Abgeordneten im Landtag in Mainz. Bei der Landtagswahl 2021 war sie auf 8,3 Prozent der Stimmen gekommen und hatte 9 Sitze erhalten. Drei Abgeordnete sind aber inzwischen nach internen Querelen fraktionslos. Beim Listenparteitag sollten 30 bis 40 Kandidaten aufgestellt werden.

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