
Stolpersteine sollen an das Schicksal von Juden während des Nationalsozialismus erinnern. In Kaiserslautern wurden sie nun mit Absicht ausgebuddelt. Stadt und Landesregierung zeigen sich entsetzt.
Unbekannte haben in Kaiserslautern gewaltsam Stolpersteine entfernt, die an die jüdische Familie Hené erinnern. Wie die Stadt mitteilte, klafft an der Stelle in der Steinstraße seit Donnerstag ein Loch, das provisorisch gefüllt wurde.
Da die Stolpersteine gezielt entfernt worden seien, handele es sich um einen bewussten antisemitisch motivierten Angriff auf die Erinnerungskultur, erklärte die Stadt. „Dieser feige Akt der Zerstörung ist nicht nur ein Angriff auf die Erinnerung an die Opfer des Holocaust, sondern auch ein Angriff auf die Werte unserer Stadt: Respekt, Menschlichkeit und das entschiedene Eintreten gegen Antisemitismus, Hass und Gewalt. Wir verurteilen diese Tat auf das Schärfste“, so Bürgermeister Manfred Schulz (CDU).
Auch die Beauftragte des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, Monika Fuhr, verurteilte die Tat: „Das, was in der vergangenen Woche in Kaiserslautern geschehen ist, ist Antisemitismus und muss als solches auch benannt werden.“
Nach dem „Angriff auf die Würde von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, die Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes geworden sind und schlimmstes erleben mussten“, sicherte sie der jüdischen Gemeinde der Rheinpfalz, der Initiative Stolpersteine Kaiserslautern sowie der Stadt Kaiserslautern ihre Solidarität und Unterstützung zu.
Die Stadt wolle die Stolpersteine schnellstmöglich ersetzen und das Engagement für eine aktive Erinnerungskultur weiter stärken, betonte der Bürgermeister.