
Hakenkreuze, Hitlergrüße, Hassparolen: Wenn Schulen mit den rechtsextremen Äußerungen ihrer Schüler überfordert sind, können sie sich Hilfe holen. Die einschreitenden Berater haben viel zu tun.
Rechtsextremes Gedankengut bei Kindern und Jugendlichen stellt laut einem Beratungsnetzwerk in Mecklenburg-Vorpommern ein zunehmendes Problem dar. Im laufenden Jahr habe es bereits 50 Anfragen gegeben, in denen sie wegen rechtsextremer Äußerungen oder rechtsextremen Verhaltens etwa an Schulen aktiv geworden seien, sagte ein Mitarbeiter vom Beratungsangebot „Jump“.
Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 93 Fälle. 2023 haben die Beraterinnen und Berater demnach nur knapp halb so viele Anfragen bearbeitet. „Die Entwicklung geht gerade nur nach oben“, sagte der Mitarbeiter. Rechtsextremismus sei quasi an allen Schulen im ganzen Land ein Thema.
Hitlergrüße und Hakenkreuze – wann die Berater aktiv werden
„Jump“ soll Bildungs- und Präventionsarbeit leisten sowie Jugendlichen beim Ausstieg aus dem Rechtsextremismus helfen. Bei rechtsextremen Vorfällen, wie etwa Hitlergrüßen, eingeritzten Hakenkreuzen oder bestimmten menschenverachtenden Aussagen, können sich Schulen an die Mitarbeiter von „Jump“ wenden.
In anderen Fällen werden den Jugendlichen die Treffen mit den Beratern als Ordnungsmaßnahme auferlegt. Bei der Ausstiegsarbeit mit Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren, die nicht freiwillig kommen, sondern von den Eltern oder der Schule zu den Beratern geschickt werden, gebe es ebenfalls einen starken Anstieg von Fällen. Dabei seien fast genauso viele Mädchen wie Jungs betroffen.
Festnahmen und Durchsuchungen am Mittwoch
Im Rahmen von Ermittlungen gegen eine rechtsextreme Terrorgruppe hatten Beamte am Mittwoch in Mecklenburg-Vorpommern einen 16-Jährigen und einen 18-Jährigen festgenommen. Parallel ermitteln die Behörden gegen eine Gruppe von Jugendlichen und Heranwachsenden, in der rechtsextreme Inhalte ausgetauscht wurden und zu Straftaten aufgerufen wurde.