Kriminalität: Auftrag zu Mord? Prozess gegen mutmaßlichen Banden-Chef

  • Mai 29, 2025

Ein Auftragsmord schlägt vor Jahren fehl. Der mutmaßliche Drahtzieher sitzt in Haft. Er soll auch an mehreren Morden beteiligt gewesen sein.

Er soll an acht Morden beteiligt gewesen sein und 2020 eine Tötung in Berlin in Auftrag gegeben haben. Mehr als fünf Jahre später kommt ein inzwischen 34-Jähriger vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten heimtückischen Mord vor. Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen soll am 10. Juni der Prozess beginnen, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Bislang sind demnach 14 Verhandlungstage geplant. 

Der serbische Staatsangehörige war Mitte März von Spanien ausgeliefert worden. Laut Staatsanwaltschaft hatten gemeinsame Ermittlungen mit dem Bundeskriminalamt in Wiesbaden zur Festnahme des Mannes am 18. Oktober 2024 in Barcelona geführt. Bei dem 34-Jährigen soll es sich um eine Führungsfigur des sogenannten Balkan-Kartells handeln. 

Konkurrierende Gruppen – mehr als 80 Morde und Mordversuche 

Im Prozess in Berlin geht es um einen letztlich fehlgeschlagenen Auftragsmord am 17. Februar 2020 in Charlottenburg. Ziel des Anschlags war nach den Ermittlungen ein Führungsmitglied einer gegnerischen Gruppierung in Berlin. Auf den Mann wurde demnach geschossen. Er konnte sich aber in einem Hauseingang retten. Zwei Wochen später soll er allerdings in Montenegro bei einer Autobombenexplosion ums Leben gekommen sein. 

Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft haben die Fahnder von dem versuchten Auftragsmord erst durch die Auswertung von Nachrichten beim verschlüsselten Messengerdienst Sky ECC erfahren. Der Beschuldigte habe sich bislang nicht dazu geäußert, hieß es. 

Europol: Verdächtiger der Organisierten Kriminalität

Aus Sicht von Europol handelt es sich bei dem angeklagten 34-Jährigen um einen Verdächtigen der Organisierten Kriminalität, der eine Führungsposition innerhalb krimineller Gruppierungen hat („High Value Target“). Laut Behörden ist er wegen der mutmaßlichen Beteiligung an acht Morden auch von Österreich, Kroatien, Montenegro und Serbien zur Fahndung ausgeschrieben.

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