Tödlicher Erreger: Mann in Oberbayern stirbt an seltenem Borna-Virus

  • Juni 2, 2025

Zwei Männer in Oberbayern haben sich mit dem Borna-Virus infiziert. Einer von ihnen ist bereits gestorben. Experten wollen herausfinden, wie sie sich angesteckt haben.

In Oberbayern ist ein Mann an den Folgen einer Infektion mit dem seltenen, aber gefährlichen Borna-Virus gestorben. Ein weiterer am Virus erkrankter Mann werde derzeit behandelt, teilte eine Sprecherin des Landratsamts Pfaffenhofen an der Ilm mit. Beide kommen demnach aus dem Stadtgebiet von Pfaffenhofen.

Das Gesundheitsamt kläre derzeit „intensiv“ den möglichen Infektionsweg ab und stehe in engem Kontakt mit den Expertinnen und Experten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).

Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) kommt in der Feldspitzmaus vor. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus, wie es beim LGL heißt.

Kontakt mit Spitzmäusen meiden

Wie genau das Virus von der Feldspitzmaus auf den Menschen übergeht, ist demnach noch nicht geklärt. Es seien verschiedene Übertragungswege denkbar – etwa die Aufnahme des Virus über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser oder eine Schmierinfektion über kontaminierte Erde.

Um sich vor einer Infektion zu schützen, rät das LGL, den Kontakt mit Spitzmäusen und ihren Ausscheidungen zu meiden. Lebende oder tote Tiere sollten nicht mit bloßen Händen berührt werden.

Borna-Virus auf Menschen übertragbar

Der Erreger ist bei Tieren seit langem bekannt. Erst seit 2018 ist nachgewiesen, dass BoDV-1 auch auf den Menschen übertragbar ist und dabei meist tödliche Gehirnentzündungen verursacht. 

Die Krankheit ist seit 2020 meldepflichtig. Seitdem seien dem Robert Koch-Institut (RKI) bis zu sechs akute Fälle von BoDV-1 Enzephalitis pro Meldejahr übermittelt worden, ein Großteil der Fälle davon in Bayern, schreibt das LGL weiter.

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