Teheran sieht Recht auf iranische Urananreicherung als „rote Linie“ in Atomverhandlungen mit den USA

  • Juni 3, 2025

Der Iran wird nach Angaben von Außenminister Abbas Araghtschi kein Atomabkommen akzeptieren, mit dem ihm die Urananreicherung zu zivilen Zwecken untersagt wird. „Die Fortsetzung der Anreicherung auf iranischem Boden ist unsere rote Linie“, sagte Araghtschi am Dienstag während eines Besuchs im Libanon. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor in seinem Onlinenetzwerk Truth Social erklärt, Washington werde in einem möglichen Atomabkommen „keine Urananreicherung zulassen“.

Der jüngste US-Vorschlag über ein Atomabkommen beinhalte „viele Unklarheiten“ und werfe Fragen auf, sagte der iranische Außenminister. Araghtschi kündigte jedoch an, dass Teheran in den kommenden Tagen basierend auf den „grundsätzlichen Positionen des Iran und den Interessen des iranischen Volkes“ auf den Vorschlag reagieren werde.

Mitte April hatten Washington und Teheran die Gespräche über ein mögliches neues Atomabkommen aufgenommen. Die ersten fünf Verhandlungsrunden blieben ohne Ergebnis. Die Urananreicherung ist nach wie vor ein zentraler Streitpunkt in den Gesprächen. Am Samstag hatte Washington unter Vermittlung des Omans einen Verhandlungsvorschlag an Teheran geschickt.

Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Axios beinhaltet der jüngste Vorschlag der USA die Erlaubnis für eine eingeschränkte Urananreicherung auf niedrigem Niveau.

Am Samstag war ein Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) öffentlich geworden, wonach der Iran seinen Bestand von auf 60 Prozent angereichertem Uran in den vergangenen drei Monaten stark erhöhte. Für den Bau von Atomwaffen wird ein Anreicherungsgrad von etwa 90 Prozent benötigt.

Die IAEA zeigte sich „ernsthaft besorgt“ über das Niveau der Urananreicherung. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit Teheran bei der Überprüfung des iranischen Atomprogramms als „nicht zufriedenstellend“ kritisiert. Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, an Atomwaffen zu bauen. Teheran bestreitet die Vorwürfe.

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